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Eine Blutbuche macht den Anfang NATUR Der Englische Park in Kleßen soll behutsam wieder in Form gebracht werden Einst lud in Kleßen ein prächtiger Landschafts- park im englischen Stil zum Verweilen ein. Den Park gibt es noch, nur sind von der ursprüng- lichen Anlage nur noch Konturen zu sehen. Behutsam soll nun die ursprüngliche Form wieder herausgearbeitet werden.
Von NORBERT STEIN KLESSEN Wie ein grüner, mit weißen Punkten verzierter Teppich breiten sich die üppig sprießenden Maiglöckchen auf dem Waldboden aus. Die aufblühende Frühlingslandschaft um den Karpfenteich lässt erahnen, dass hier einmal mehr Leben gewesen ist, zwischen und unter den Bäumen, in einem heute zumindest für den Laien noch ungeordnet wirkenden Park. Doch dieses Bild soll sich wieder ändern. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Michael Austen, Landschaftsarchitektin Ewa Matyjewicz und weiteren Helfern pflanzten Sabine und Hans-Jürgen Thiedig vom Schloss Kleßen unweit des Karpfenteiches jüngst eine große, etwa 15 Jahre alte Blutbuche. Eines Tages wird dieser Baum seine Zweige über 20 Meter weit ausstrecken und den Anblick des Karpfenteiches bereichern. Die Pflanzung der Blutbuche ist nicht aus einer Laune heraus geschehen, sondern hat Symbolcharakter für ein ehrgeiziges Vorhaben. „Es ist der Anfang der Wiederbelebung des Englischen Parks, der zu Schloss Kleßen gehört“, erklärt Sabine Thiedig. Den 38 Hektar große Englische Park ließen die ehemaligen Schlossbesitzer der Familie von Bredow im Jahre 1797 anlegen. Noch heute gehen die Kleßener in diesem Park gern spazieren und vergnügen sich, wie zum Beispiel beim jährlichen Ostereiertrudeln. So soll es auch künftig bleiben. Auf seine ursprüngliche Bedeutung für das Dorf und die ganze Region weist indes nur noch der Name hin: Englischer Park. Kaum jemand weiß, dass dieser Park ein Denkmal ist und warum er so heißt. Das soll sich nun ändern. Die Landschaftsarchitektin Ewa Matyjewicz hat in enger Zusammenarbeit mit der Gartendenkmalpflege Brandenburg ein Konzept entwickelt für die behutsame Wiederbelebung des Parks mit all seinen Besonderheiten. Vorhandenes soll wieder freigestellt und Sichtachsen sollen wieder erlebbar gemacht werden. Dazu sollen neue Elemente kommen, die auf die über 200-jährige Geschichte des Parks verweisen. Damit werde sich eines Tages das Wesen des Englischen Parks mit seinen Besonderheiten und Überraschungen in allen Jahreszeiten wieder von selbst erklären, stellt Sabine Thiedig in Aussicht. Dies alles ist geplant auf einer langen Zeitschiene, denn ein Park mit alten Bäumen, von denen viele über zwei Jahrhunderte alt sind, sei nun mal nicht so schnell umzubauen wie ein altes Haus, erläutert Sabine Thiedig. Und sie versichert mehrfach, dass die Gemeinde in den gesamten Prozess eng einbezogen werde. Ein Konzept für die Verwandlung des Parkes wird die Landschaftsarchitektin demnächst im Dorf öffentlich vorstellen. Die Buga 2015 in der Havelregion sei sicherlich Ansporn gewesen, das Projekt in Angriff zu nehmen, sagt Sabine Thiedig. Oberstes Ziel sei es jedoch, den Reichtum der historischen Vergangenheit zu erhalten und eine weitere Attraktion im Havelland zu schaffen – für heutige und für die zukünftigen Generationen. aktualisiert von Guido Quadfasel, 17.05.2010, 15:21 Uhr |